JHV 2011

Jahreshauptversammlung der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V. tagt in Blasweiler

JHV MitgliederHeckenbach. Die diesjährige Jahreshauptversammlung der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V. fand am Samstag auf dem neuen ‚Hof Blasweiler’, dem Integrationsbetrieb der Lebenshilfe, statt.
Die Mitglieder der Lebenshilfe Ahrweiler hatten die Gelegenheit, sich über den Fortschritt des Projektes zu erkundigen und die nun fast fertig gestellte Betriebsstätte zu besichtigen. Der land- und forstwirtschaftliche Betrieb wird von der InBelAhr gGmbH geführt. Die Lebenshilfe trägt einen Großteil der Kosten für die Investitionen, daneben gab es Zuschüsse von Aktion Mensch und dem Integrationsamt des Landes Rheinland-Pfalz. Die Mitglieder überzeugten sich von dem fortgeschrittenen Aufbau des Hofs, auf dem seit nunmehr einem Jahr Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam in der Grünflächenpflege, der Obstverarbeitung und der Produktion von Öko-Eiern arbeiten.

Dr. RiegelIn seinem Bericht des Vorstandes berichtete Dr. Riegel über die Arbeit des letzen Jahres, die besonders vom Aufbau des Integrationsbetriebes geprägt war. Er lobte aber auch die gute Arbeit aller anderen Bereiche und wies auf den noch immer großen Bedarf an Wohnhilfen für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis Ahrweiler hin. Daher will die Lebenshilfe besonders für die Personengruppe der Menschen mit schweren Behinderungen im Westen des Kreises, in Antweiler, ein neues ambulant betreutes Angebot schaffen. Dr. Riegel erklärte, dass für dieses Projekt ein neues Finanzierungskonzept gesucht wird, und damit sowohl betroffenen Eltern wie auch Investoren, die sich sozial engagieren wollen, neue Möglichkeiten der Beteiligung bietet.

Die Mitglieder der Lebenshilfe Ahrweiler e. V. hatten anschließend, neben dem Rechenschaftsbericht und der Entlastung des Vorstandes, über einen Antrag auf Satzungsänderung zu entscheiden. So will die Lebenshilfe künftig auf den Zusatz im Titel ‚…für Menschen mit geistiger Behinderung’ verzichten und sich nur noch ‚Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V.’ nennen. Dieser Antrag wurde durch den Vorstandsvorsitzenden Dr. Ralf Riegel eingebracht, nachdem sowohl von betroffenen Personen, von Angehörigen, als auch von Mitarbeitern aus den verschiedenen Bereichen (Lebenshilfehaus, Offene Hilfen und Frühförderung), die Diskussion um den Begriff ‚geistige Behinderung’ eröffnet worden war. Gerade nach den Debatten über die Inklusion, die die UN Behindertenrechtskonvention fordert, wurde vermehrt der Wunsch geäußert, dass dieser Zusatz aus dem Titel entfernt werden sollte. Dabei ist der Lebenshilfe im Kreis Ahrweiler wichtig, die Personengruppe der Menschen mit geistiger Behinderung als ihre zentrale Zielgruppe zu sehen, sie möchte sich aber auch anderen Unterstützungsbedürftigten nicht verschließen und eine Stigmatisierung Betroffener vermeiden. Der Antrag wurde mit deutlicher Mehrheit von 37 Stimmen bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen angenommen.

Nach der Vorstellung der neuen Leitung der Offenen Hilfen, Herr Harald Köck-Obstfeld und des neuen Betriebsleiters vom ‚Hof Blasweiler’, Herr Bernd Schaupp, ergriff das Vorstandsmitglied Herbert Buchner, selbst Vater einer Tochter mit Behinderung, das Wort, um die Mitglieder aufzufordern sich stärker ehrenamtlich im Verein zu engagieren. Die Vielzahl der Aufgaben, der neuen Projekte aber auch die ganz praktische Arbeit im Verein sollte auf mehr Schultern verteilt werden. Interessierte können sich gerne in der Geschäftsstelle der Lebenshilfe melden.
Eine Elternvereinigung wie die Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler lebt von einem guten Vereinsleben und von engagierten Mitgliedern. Als Aufruf wurde auf eine Kampagne der Lebenshilfe verwiesen: Frei-Zeit schenken! Dr. Riegel hofft, dass sich zukünftig noch mehr Personen einbringen oder den Verein durch ihre Mitgliedschaft stärken.

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