Mehr Sichtbarkeit für Kinder mit Behinderung
Autor Florian Jaenicke schildert Leben mit seinem schwerstmehrfach behindert Sohn
Ahrweiler. In Kooperation der Kreissparkasse Ahrweiler und der Lebenshilfe Stiftung Ahrweiler hat vor wenigen Tagen eine Lesung des Autors Florian Jaenicke stattgefunden. Florian Jaenicke ist Fotograf und Autor des Buchs „Wer bist du?“, welches von dem Leben mit seinem Sohn Friedrich, der von Geburt an schwerstmehrfach behindert ist und nicht sprechen kann, handelt. Dabei geht es ihm nicht bloß um die Beschreibung des schwierigen Alltags der Familie, sondern vielmehr liegt sein Fokus darauf, Friedrich als Persönlichkeit und wertvollen Teil der Gesellschaft zu zeigen.
„Wir freuen uns, dass wir die Lebenshilfe Stiftung Ahrweiler und Herrn Jaenicke bei uns begrüßen konnten und im Anschluss die Plattform für eine gemeinsame Diskussionsrunde bieten konnten.“, berichtet Dieter Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ahrweiler, und ergänzt: „Es ist wichtig, dass man sich auch über solche Themen austauschen kann, da diese in der Öffentlichkeit sonst schnell in Vergessenheit geraten. Wir freuen uns, dass wir auch hier unseren Beitrag für die Menschen in der Region leisten können. Weil’s um mehr als Geld geht!“
Seitens der Lebenshilfe begrüßt der Vorsitzende Ulrich van Bebber und moderiert die anschließende, sehr nachdenkliche Diskussion. „Für uns als Lebenshilfe ist es wichtig, klarzumachen, dass Vielfalt normal ist. Für Familien mit behinderten Kindern sind wir die erste Anlaufstelle und unterstützen diese im Rahmen unserer Möglichkeiten“, so van Bebber.
Mit Bildern und Worten schildert Florian Jaenicke anschließend das Leben mit seinem Sohn Friedrich. Seit Friedrichs Geburt im Jahr 2005 hatte der Münchner Fotograf das Leben seines Sohnes mit der Kamera festgehalten – den schwierigen Anfang ebenso wie die herausfordernden Monate und Jahre danach. Friedrich lebt seit seiner Geburt mit einem Hirnschaden, er kann weder sprechen noch Blickkontakt halten.
Florian Jaenicke erzählt vom Alltag mit Friedrich und seinem Bruder Georg, von der Notwendigkeit, Kindern mit Behinderung mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, in den Medien – und überhaupt in der Gesellschaft. Sie mit ihrer ganzen Persönlichkeit zu zeigen, nicht nur mit ihrer Diagnose. Eine schwierige Vorstellung für Menschen, die bisher keine Berührungspunkte hatten mit Geschichten, die von behinderten Kindern erzählen, von den vielen Fragen, die damit einhergehen, von Schmerz und Überforderung, vom ganz alltäglichen Wahnsinn. Und vom ganz großen Glück.
„Unser Dank gilt der Kreissparkasse Ahrweiler, die diese Veranstaltung überhaupt erst möglich gemacht hat. Wir freuen uns darüber, dass die Lesung so gut angenommen wurde. Für uns ist der Umgang mit behinderten Kindern und deren Integration in den Alltag von hoher Bedeutung.“, berichtet Rosemarie Pante, Vorständin der Lebenshilfe Stiftung Ahrweiler.
Pressemitteilung
Kreissparkasse Ahrweiler