Jahreshauptversammlung am 16.5.2009
Die Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V. plant mit neuen Mitstreitern im Vorstand weitere Projekte.
Auf der Jahreshauptversammlung der Lebenshilfe zog der Vorstandsvorsitzende Dr. Ralf Riegel eine positive Bilanz des letzten Jahres und baut für die kommenden Jahre auf einen z. T. neu gewählten Vorstand.
Das letzte Jahr war für die Lebenshilfe erneut ein äußerst produktives und ereignisreiches Jahr. „Besonders der Ausbau der Offenen Hilfen mit 16 Plätzen in gemeindenahen Wohnprojekten und der Ausbau von Beratungsangeboten in Sinzig, Bad Neuenahr und Adenau, haben neue Meilensteine bei den Angeboten für Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehörige gesetzt“, so Dr. Ralf Riegel. Mit vielen öffentlichkeitswirksamen Aktionen habe man das Gesicht der Lebenshilfe im Kreis gestärkt und die Zielsetzung des Vereins, die Belange von Menschen mit Behinderung zu thematisieren und dadurch eine stärkere Akzeptanz zu erwirken, gut umgesetzt. Die Teilnahme am Rheinland-Pfalz Tag und das hervorragend besuchte Theater- und Musikfest im September 2008 in Ahrweiler waren hierbei in 2008 besondere Highlights. Bei dem Theater- und Musikfest sei es erstmals gelungen, Fans der Lebenshilfe Theatergruppe Baori unter Leitung von Annette Gies, mit denen von ‚musical-for-you’, einer über den Ahrkreis bekannten Musicalgruppe, zwei völlig unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und zusammenzubringen. 500 Gäste erlebten einen traumhaften Abend und lernten einander kennen. Aber auch in 2009 habe man mit der Teilnahme am Heimersheimer Karnevalsumzug und der Teilnahme am Sinziger Aktionstag ‚Handycap, Na und!’ neue Akzente gesetzt. Auf dem Handycaptag wurde zudem das Lebenshilfehaus, seit Januar 2009 unter neuer Leitung von Christian Degen, für die erfolgreiche Eingliederung vom Menschen mit geistiger Behinderung in Sinzig im Rahmen eines Festakts geehrt. Aber auch der weitere Ausbau der Angebote der Lebenshilfe sei im letzen Jahr vorangetrieben worden und entwickelt sich in einzelnen Bereichen positiv. So sei es Geschäftsführer Stefan Möller gelungen, die Immobilie in Blasweiler mit einer Projektidee zu beleben. In Blasweiler wird unter Beratung des Forschungsinstituts für biologischen Landbau ein Land- und forstwirtschaftlicher Hof konzipiert, der ab 2011 zunächst 5-6 Menschen mit Behinderung einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz bieten soll. Dr. Riegel erhielt hierbei die Zustimmung der Mitgliederversammlung unter dem Dach des Vereins eine gGmbH zum Aufbau einer Integrationsfirma zu gründen.
Noch im Stocken befindet sich die Planung im Westen des Kreises Ahrweiler neue ambulante, teil- und vollstationäre Angebote aufzubauen. Auf einer vom Kreis Ahrweiler durchgeführten Zukunftswerkstatt für den Sozialraum Adenau, habe man seine schon im Frühjahr 2008 entwickelten und dem Kreis vorgestellten Konzepte darstellen können. Im Juli soll nun in einem weiteren Treffen die Planungen unter Leitung der Sozialverwaltung weitergeführt werden. Besonders wichtig ist hierbei der Lebenshilfe der Ausbau von stationären Wohnheimplätzen. Gerade für Menschen mit schweren Behinderungen bemüht sich die Lebenshilfe bisher vergeblich passende Angebote umsetzen zu können. Die Notwendigkeit die stationären Bereiche nicht aus dem Blick zu verlieren, zeigt sich auch im Lebenshilfehaus in Sinzig. Durch den Ausbau der ambulanten Hilfen ist der Unterstützungsbedarf der dort lebenden Betreuten deutlich erhöht, ohne dass der höhere personelle Bedarf über eine Erhöhung der Pflegesätze angepasst werden konnte. Hier wird man in Zukunft Gespräche mit den Leistungsträgern führen müssen.
Abschließend dankte Dr. Riegel sowohl den ehrenamtlichen wie auch den hauptamtlichen Kräften für ihren besonders hohen Einsatz.
Der Bericht der Schatzmeisterin Rosemarie Pante fiel insgesamt positiv aus, wenn auch die Rücklagen durch viele wichtige Investitionen nicht mehr in dem Umfang, wie in den Vorjahren, möglich ist. Der Vorstand erhielt für seine erfolgreiche Arbeit von der gesamten Mitgliederversammlung die Entlastung.
Die Vorstandswahlen waren zunächst bestimmt vom Ausscheiden des stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Paul Reuther, der nach 24 Jahren erfolgreicher Vorstandsarbeit sein Amt zur Verfügung stellt. Dr. Reuther blickt mit Stolz auf das gemeinsam Erreichte, möchte nun aber neuen Kräften Platz machen, um sich selbst einem anderen Feld widmen zu können. „Die Unterstützungsangebote für Menschen mit erworbenen geistigen Behinderungen müssen aufgebaut und neu konzipiert werden“, so Dr. Reuther in einer kleinen Abschiedsrede. „Es gibt immer mehr Menschen, die durch Unfälle oder nach Schlaganfällen eine andere Hilfe und Unterstützung benötigen. Diese Art der Behinderung kann jederzeit jeden treffen und es gibt kaum Angebotsstrukturen.“ Dr. Reuther, der nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand weiterhin als Berater einen Platz im Kuratorium behält, baut bei seinen neuen Plänen auch auf eine enge Verzahnung mit der Lebenshilfe.
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Als neuer stellvertretender Vorsitzender wurde Dr. Hans-Toener Steffens gewählt, der bis 2008 Chefarzt des Krankenhauses in Adenau war und sich sehr auf seine neue Aufgabe freut. Bis auf Martin Knieps, der aus beruflichen Gründen nicht mehr als Beisitzer zur Verfügung steht und durch das neue Mitglied Werner Schmidt ersetzt wird, stellten sich alle ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder wieder zur Wahl und wurden mit überwältigender Mehrheit bestätigt.
Die Mitgliederversammlung endete mit dem Vorsatz, die kommenden Aufgaben aktiv und kreativ anzugehen und damit die Hilfen und Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehöriger in gleicher Weise voranzutreiben. Besonders erfreulich wäre hier, weitere Mitglieder gewinnen zu können.